In dieser kurzen Abhandlung möchte ich meine Gedanken über das Lernen an Stationen als mögliche Form der Öffnung des Physik- und Astronomieunterrichtes äußern.
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1. Hintergedanken und Ziele des Lernens an Stationen im Physikunterricht
Durch weitestgehend positive Erfahrungen einiger Kollegen anderer Schulen habe ich mir seit 1996 Gedanken über mögliche Themengebiete gemacht, die sich für das Lernen an Stationen in diesen beiden Fächern anbieten. [ Anregungen dazu kamen von Herr Roland Bauer aus Sindelfingen und Herrn Ralph Hepp aus Erfurt ] Als Themen für diese Form der Freiarbeit habe ich bisher in Physik die Unterrichtseinheiten Elektromagnetische Induktion (Klassenstufe 9) und Mechanische Schwingungen (Klassenstufe 9 oder 10) sowie in Astronomie die Unterrichtseinheit Planetensystem (Klassenstufe 10) gewählt. Weitere Unterrichtseinheiten sind in Vorbereitung.
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2. Organisatorischer Ablauf und wichtige Hinweise 2.1 Die erste Stunde In der ersten Stunde dieser Unterrichtseinheit werden mit den Schülern in einem Rundgespräch im Klassenraum folgende Dinge besprochen. 2.1.1 Was ist Lernen an Stationen? Lernen an Stationen ist eine Lernform, bei der eine Unterrichtseinheit über mehrere Wochen verteilt durch die Schüler selbst bearbeitet wird. Dabei steht die möglichst selbständige Arbeit des einzelnen Schülers im Vordergrund. Eine grobe Zeitorientierung pro Station (circa 20 Minuten) ist den Schülern zu geben. Diese sollten aber nicht ständig daran erinnert werden. 2.1.2 Welche Ziele verfolgen wir mit dieser Form der Freiarbeit? Der Schüler erarbeitet sich selbständig einen Überblick über das Stoffgebiet und lernt mit Hilfe der durchgeführten Experimente die physikalischen Sachverhalte zu verstehen. Dabei wird der unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeit jedes einzelnen Schülers Rechnung getragen. Die Selbstkontrolle des Schülers kann hierbei weiterentwickelt werden (Wird zum Beispiel der Zeitrahmen eingehalten?). 2.1.3 Welche Inhalte der Unterrichtseinheit werden bearbeitet?
In offener Form schreiben die Schüler auf, was sie schon über das jeweilige Thema wissen und was sie hierzu interessiert. 2.1.4 Welche Arbeitsweisen können die Schüler nutzen? Das WIE der Erarbeitung der einzelnen Themen ist dem Schüler überlassen. Er kann alle im Raum ausgelegten Materialien, Bücher, Geräte und ähnliches benutzen. Auch kann er nach Ab- und Anmeldung beim Lehrer die Schülerbibliothek der Schule aufsuchen, um sich weiterführende Literatur zu besorgen, falls dies notwendig ist. 2.1.5 Welche Leistungsanforderungen werden gestellt? Es erfolgt keine Kontrolle der persönlichen Aufzeichnungen des Schülers durch den Lehrer. Der abschließende Leistungstest gibt sowohl dem Lehrer aber auch dem Schüler selbst Aufschluss darüber, ob der Schüler intensiv und zielstrebig genug gearbeitet hat. Die hier erteilte Note sollte nicht so in den Vordergrund gerückt, aber für eine verbale Einschätzung der geleisteten Arbeit des Schülers herangezogen werden.
2.1.6 Welche Regeln sind einzuhalten? Bei der Durchführung von Formen offenen Unterrichtes ist es notwendig, mit den Schülern Regeln zu vereinbaren, damit das Ziel der Freiarbeit auch erreicht werden kann, zum Beispiel:
Verschaffe dir zuerst einen Überblick über die Arbeit!
Diese Regeln bekommt jeder Schüler vom Lehrer ausgehändigt, die er dann in seinen Hefter einordnet. 2.2 Der weitere Ablauf
Für alle drei Themen habe ich jeweils einen Zeitrahmen von 5 Wochen (2h je Woche in Physik / 1h je Woche in Astronomie) für die Bearbeitung der einzelnen Stationen vorgegeben, inklusive einer Stunde für den Leistungstest. (Falls es der Lehrer für notwendig erachtet, kann vor dem eigentlichen Leistungstest noch ein Probetest geschrieben werden, in dem sich die Schüler schon einmal probieren können.) 2.3 wichtige Hinweise für den Lehrer
Der Lehrer sollte sich eine Mappe anlegen mit folgenden möglichen Inhalten:
Auf dem Lehrertisch oder anderen Auslagen im Raum sollten die Stationen ausgelegt und gut gekennzeichnet sein.
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3. Erfahrungen und Schlussfolgerungen
Es hat sich gezeigt, dass das Lernen an Stationen von den Schülern als eine mögliche Alternative zu herkömmlichen Lehrmethoden angenommen wird. Vor allem bei leistungsschwachen und sonst lernunwilligen Schülern konnte ich beobachten, dass diese sich doch mehr oder minder stark mit den vorgegebenen Aufgaben auseinandergesetzt haben.
Allerdings fiel es einigen Schülern zunächst schwer, sich in dieser Form Wissen selbst zu erarbeiten.
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Literatur:
Roland Bauer
- Fächerverbindendes und anwendungsorientiertes Arbeiten - Selbständiges Arbeiten, Qualitätskriterien
Ralph Hepp
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4. Downloads
Alle Dokumente in den unten aufgeführten Downloads sollten durch Kollegen die diese nutzen möchten sorgfältig geprüft und nach eigenem Ermessen an die jeweilige Unterrichtssituation angepasst werden (vor allem bzgl. der verwendeten Literatur).
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